Musikalische Vita
Eine Auswahl bisheriger Auftrittsorte als Musiker (Pianist)
Musikproben
Der Klang des Fazioli Flügels 308

Audio CD: Lichtungen - Eine Einladung zur Stille
Audio CD: Feuer Wasser Erde Luft
Audio CD: Diesseits von Eden
Audio CD: Ikarus

Das gemeinsame Gesprächskonzert mit Konstantin Wecker an zwei Flügeln
Afrikanische Trommeln und Klaviermusik: Improvisation mit Schlingensief-Musikern

Musikempfehlungen von Prof. Dr. Rolf Verres bei der Psychotherapiewoche Lindau 2010:
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Rolf Verres am Flügel
Meine musikalische Vita
von Rolf Verres

Aus dem Booklet zur CD: Lichtungen - Eine Einladung zur Stille

In meinen jungen Jahren lernte ich, Werke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schumann, Chopin und Rachmaninow aufzuführen, doch bald spürte ich ein Bedürfnis nach mehr eigener musikalischer Freiheit. Als Mitglied der Rhythm- and Bluesband "The Gate Ghosts" entdeckte ich die Freude am improvisierenden Spielen wilder, aber auch zärtlicher Popmusik für ein tanzendes Publikum.

Nach einem Autounfall war meine rechte Hand plötzlich völlig gelähmt und ich konnte lange Zeit nicht musizieren. Seither glaube ich zu wissen, was Sehnsucht ist und was den Unterschied zwischen Erfüllung und Ersatzbefriedigung ausmacht.

Neben meinem Beruf als Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Heidelberg suchte ich mir musikalische Lehrer aus anderen Kulturen, z.B. in Westafrika oder in Australien. Mir war keine Reise zu weit, um Persönlichkeiten wie Keith Jarrett, Steve Reich, Vladimir Horowitz oder Abdullah Ibrahim zu erleben.

In vielen Begegnungen mit meinem türkischen Freund Oruc Güvenc lernte ich die altorientalische Musiktherapie kennen. Durch eigene Erfahrungen mit Curanderos in Peru, auch in der Zusammenarbeit mit Ethnologen und mit Musik- und Hypnotherapeuten wuchs mein Interesse an interkultureller Forschung über veränderte Bewusstseinszustände bei Heilritualen.

In unserer Kultur befasse ich mich immer stärker mit der sakralen Musik. Vielleicht hat das damit zu tun, dass ich mich seit vielen Jahren auf die psychotherapeutische Begleitung von Patienten mit lebensgefährlichen Erkrankungen eingelassen habe. Dabei konnte ich das Beten auf eine neue Weise wiederentdecken. Besonders die Werke des estnischen Komponisten Arvo Pärt ziehen mich magisch an, da sie auch in unserer Zeit einen Zugang zur mystischen Welterfahrung eröffnen können.

Für meine Versuche, Kunst, Musik und Heilkunst zu verbinden, habe ich den faszinierendsten Konzertflügel erworben, den es derzeit gibt: den Fazioli 308 (nähere Informationen: Piano Fischer, Stuttgart).
Als ich nach Sacile bei Venedig fuhr, um Paolo Fazioli näher kennenzulernen und das Instrument auszusuchen, mit dem dann später die Musik für mein Album "Feuer, Erde, Wasser, Luft" und für das Album "Lichtungen" und "Ikarus" entstehen sollte, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Ein begnadeter Künstler, der bei aller Bescheidenheit den Vergleich mit Antonio Stradivari nicht zu scheuen braucht. Er ist besessen von dem Streben, etwas bereits Vollendetes immer noch weiter verbessern zu wollen. Manche Klangfarben, die man dem Fazioli 308 insbesondere im Pianissimo entlocken kann, habe ich noch nie zuvor gehört.

Fragt mich jemand, was das für eine Musik ist, die nach all den verschiedenen Erfahrungen in meiner seelischen Vereinigung mit diesem Musikinstrument entsteht, und ob ich einen bestimmten "Stil" habe, kann ich nur sagen: Ich bin ein bekennender Romantiker und werde das wahrscheinlich auch bleiben.

Beim Musizieren habe ich oft Tagträume, aber es geht mir auch um das Erinnern: um einen besonderen, freischwebenden Bewusstseinszustand, der in das Allerinnerste des Seelenlebens führt. Wachheit und seelische Präsenz werden durch innere Ruhe gefördert und dabei ist mir die Stille immer wichtiger geworden.

Erinnern kann dann auch heißen zu spüren, wer ich bin und woher ich komme. Dazu brauche ich die Nacht, den Rückzug aus der Geschäftigkeit, das Träumen, das dem Unbewussten Raum gibt. Nicht um mich Illusionen hinzugeben, sondern um innere Wirklichkeiten zu spüren. Schlichtheit und Klarheit langsamer Melodien und Klänge, auch das Anhalten und Warten bedeuten mir zur Zeit mehr als das Vorwärtsdrängen.

Die Medizin der Antike verstand sich als ganzheitliche Heilkunst, in der körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden mit Sinnesfreude verbunden war. In Tempelkrankenhäusern überließen sich die Kranken im Heilschlaf den Träumen, der heilenden Kraft der von Asklepios eingegebenen Welt unbewußter Bilder.





Sie hören einen Ausschnitt aus:
'Lichter im Dunkeln' [Track 5]
aus der CD: 'Lichtungen - Eine Einladung zur Stille'



Bisher erschienen:


Cover Lichtungen
AudioCD
"Lichtungen" - Eine Einladung zur Stille
Piano-Improvisationen



Cover Feuer Wasser Erde Luft
AudioCD
Feuer Wasser Erde Luft - Piano-Improvisationen
Live-Improvisationen aus Heidelberg und Berlin



Cover Diesseits von Eden
AudioCD
Diesseits von Eden
Rolf Verres + Bernhardt Bentgens



Cover Ikarus
AudioCD
Ikarus
Piano Improvisationen




-> Diese CDs sind derzeit nur bei Rolf Verres direkt erhältlich



Die DVD-Aufnahme eines gemeinsamen Gesprächskonzertes von
Konstantin Wecker und Rolf Verres an zwei Flügeln
(in Heidelberg am 18. Dezember 2005) ist erhältlich bei:
Weineckfilm








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