Musikalische Vita
Eine Auswahl bisheriger Auftrittsorte als Musiker (Pianist)
Musikproben
Der Klang des Fazioli Flügels 308

Audio CD: Lichtungen - Eine Einladung zur Stille
   - Text von Fritz Hegi im CD-Album Lichtungen
   - Rezension zum CD-Album Lichtungen (Selle)
   - Soundfiles aus dem CD-Album Lichtungen

Audio CD: Feuer Wasser Erde Luft
Audio CD: Diesseits von Eden
Audio CD: Ikarus

Das gemeinsame Gesprächskonzert mit Konstantin Wecker an zwei Flügeln
Afrikanische Trommeln und Klaviermusik: Improvisation mit Schlingensief-Musikern

Musikempfehlungen von Prof. Dr. Rolf Verres bei der Psychotherapiewoche Lindau 2010:
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Wasser
Musik ist reine Energie

- Fritz Hegi zur CD Lichtungen

Musik ist reine Energie. Und sie ist elementares Schwingungsgeschehen zwischen Tonerzeuger, Resonanzfeld und Ohr. Wenn der Arzt und Psychotherapeut Rolf Verres zum Musiker wird und mit dem Fazioli Flügel „Lichtungen” erkundet, dann entsteht solche elementare Energie.

Er befreit Töne und Klänge aus dem Resonanzkörper, liebt sie gleichsam aus dem Piano heraus. Der Spieler und das Instrument verschmelzen. Manchmal hört man seinen Atem oder die Fußarbeit an den vier Pedalen, das Lösen der Filze von den Saiten. Die feine Aufnahme vermittelt das ganze Schwingungsfeld. Solcher „Sound next by Silence” lässt Nähe entstehen.

In dieser Intimität gehe ich hörend auf eine musikalische Traumreise zwischen lichtvollem Himmel und fruchtbarer Erde, etwa zwischen der himmlischen Klarheit von Arvo Pärt’s „Alina” und dem erdigen Geheimnis von Abdullah Ibrahim’s afrikanischen Volkssongs. Aber die Lieder von Rolf Verres sind Improvisationen, inspirierte Annäherungen an eine Spielhaltung, die eine Lebenshaltung werden kann. Gestresste seien gewarnt! Atemlose und Gehetzte könnten Albträume bekommen. Doch die Tagträumer werden aufatmen und vielleicht sogar mitsummen.

Im ersten Stück „Am Ursprung der Sehnsucht” lausche ich den Arpeggios nach, den akkordartigen Bildern, die sich in langsamer Metamorphose zu einer rufenden Melodie wandeln.

Und Sehnsucht entsteht mit der Spannung, mit dem Feuer der fast spanisch anmutenden Halbtonschritte auf- und abwärts. Aber das modale Voranschreiten der Begleitakkorde wendet das vorwärtstreibende Gefühl in ein ruhiges Warten – ein heute fast vergessener Genuss! Nur zwischendurch die Andeutung eines begehrenden Aufschreis. Dann wieder Melodien wie ein handgeschriebener Brief, und die Blues-Musik lässt grüßen.

Das zweite Stück „Trauer” erzählt mir eine Geschichte von der Versöhnlichkeit des Verlustes.
Mit dem Schlusston eines Motivs beginnt kreisförmig das nächste, als wär’s ein neues Leben. Tränen fließen langsam. Der Mut zur Einfachheit und zur bewusst gesetzten Pause ist eine besondere Spielherausforderung. Die Musik hält an, hält inne, erinnert Verborgenes. Wie kann verklingende Musik schön sein? Im Trost-Klang!

“Die Entdeckung der Langsamkeit”, das dritte Stück, wächst folgerichtig aus dem letzten heraus. Langsamkeit ergibt sich hier nicht durch träges Anhalten, sondern durch die Kunst des Weglassens. Sparsamkeit erscheint nicht als Verzicht, sondern als Abwarten – und wird zur Schlichtheit. Manchmal genügen zwei Töne für ein Lied. In Anlehnung an Rilke meine ich zu vernehmen:

" Mein schönstes Lied
Ich spielt’ es nicht
Ich schwieg es.
"

Das vierte Stück „Aus der Ferne” trifft wie dahergeflossen auf mein Ohr, ein Geheimnis bergend. Beim Hinhorchen höre ich die Zeit schreiten – und kann sie nachvollziehen, werde mitgenommen, bin mitgenommen von der verschwenderischen Fülle leerer Zeit, zeitloser Leere.

“Lichter im Dunkeln”, in diesem fünften Stück steige ich zuerst in die Tiefe, ins Reich des Schattens hinab. Die Wiederholung wird hier zur Vertiefung. Jeder Atemzug scheint aus einem ruhigen tonalen Boden, aus der Wärme und Weichheit des Grundtons aufzusteigen und verflüchtigt sich dann in Obertönen. Auf den dunklen Mollakkorden schimmern Lichter von Eros und Thanatos. Eine weitere Dimension des Lebens- und Erlebensraumes wird erkundet.

Im sechsten Stück „Dorothea Geschenk Gottes” kommt mir die Geehrte von oben herabsteigend entgegen durch die Akkordfolge vom H wie Himmel bis zum E wie Erde. Die anschließende Halbtonverschiebung aufwärts und wieder abwärts wirkt wie eine Erweiterung der Empfindung.

Oktavfolgen laden hinab ins untere H (steht es für Hölle?) zu imaginativen Grenzüberschreitungen ein. Zwischendurch flattern ein paar Ideen wie Vögel ins Blaue, verweilen wie Wolken und kehren wieder zurück...

“Zwischen Himmel und Erde”, das letzte Stück, geleitet mich sanft und langsam in die Mitte.

Zuerst wie in die Luft gehängte Quarten, dann aus der Tiefe aufsteigende Quinten, wie Blasen, von der Sonne aufgezogen, sich auflösend. Noch einmal kommt die dynamische Spannung zwischen Tief- und Hochtönen auf. Dann werde ich behutsam dem eigenen Empfinden überlassen.

Wie klingt der nächste Atemzug?

Was folgt der Stille?





Bisher erschienen:


Cover Lichtungen
AudioCD
"Lichtungen" - Eine Einladung zur Stille
Piano-Improvisationen



Cover Feuer Wasser Erde Luft
AudioCD
Feuer Wasser Erde Luft - Piano-Improvisationen
Live-Improvisationen aus Heidelberg und Berlin



Cover Diesseits von Eden
AudioCD
Diesseits von Eden
Martinique, Rolf Verres + Bernhard Bentgens



Cover Ikarus
AudioCD
Ikarus
Piano Improvisationen




-> Diese CDs sind derzeit nur bei Rolf Verres direkt erhältlich



Die DVD-Aufnahme eines gemeinsamen Gesprächskonzertes von
Konstantin Wecker und Rolf Verres an zwei Flügeln
(in Heidelberg am 18. Dezember 2005) ist erhältlich bei:
Weineckfilm







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